- 199 - 1218 April 18. Breslau in der Johannis(Dom)kirche. 14. kal. Maji ind. 6. Bisch. Lorenz bestätigt die Besitzungen des Klosters Leubus und die demselben gemachten Schenkungen (mit Bisch. Walther (!) anfangend). Folgende Zehnten gehören zum Kloster: von Wilkzin (Oderwilxen) cum toto circuitu in quo continetur porcio quedam que Brezni (Gross-Bresa) vocatur, wovon einst der Kanzler Egidius den Zehnten für die Kirche in Auras reklamirte und durch den Zehnten des dritten Theils von Gemelno (Gimmel bei Winzig nach Worbs lit. Beilage zu den Provinzialbl. 1823 S. 71) entschädigt wurde, Zlup (Schlaup), Gneomir oder Viazd (Oyas), Bogdanovo (Neuhof bei Striegau nach Worbs), Godcovo, villa Bartholomei que modo vocatur Sconivelt, welcher Zehnte vor der Pfründe des Breslauer Archidiakons Jakob gegen 6 Malter Zins in der deutschen Kolonie von Ohlau abgelöst wurde, unter welche Höhe das Kloster den Zins nie sinken lassen darf. Ein etwaiger Mehrbetrag des Zinses dagegen soll dem Breslauer Kapitel gehören nebst dem Antheile, welcher dem Kloster zufiel bei Aurum (Goldberg) durch den Willen Conrads Mönchs in Sychem (Sitichenbach) weiland Bischofs von Halberstadt, welcher Antheil von dem Bischöfe, als er an dessen Tisch zurück gefallen war, dem Kapitel für Refektionen zugewiesen wurde. Dazu kam die Kirche des hl. Nikolaus in Stepin (vgl. Abhandlungen der vaterländ. Ges. 1866 S. 67), als Tausch für das bischöfl. Zehntrecht in dem Walde bei Aurum (Goldberg) nahe bei Zlup (Schlaup) circa Teutonicos von 200 Hufen, welche zu den 500. grossen Hufen gehörten (vergl. o. No. 93; zu verbessern hier bei Büsching 65, Z. 12 v. u. statt pier dictam predictam), welchen Zehnten der Bischof auf die Bitte des gen. Conrad 1216 dem Kloster überliess. Ferner erhält das Kloster die Zehnten von Wolovo und einem zweiten Wolowo (Krumm-Wohlau und Alt-Wohlau), Moyancici (Mondschütz), Grozanovo (Grossen), Devin (vergl. o. No. 166 Dieben?), Velavez (Bielwiese), villa Quatkonis (Alt-Läst); cujus portio quedam pertinebat ad magisterium Wrotizlaviense, hierfür und einen Antheil an Rogovo (Rogau bei Leubus) erhielt der Magister Egidius den Antheil des Klosters an Lassovici (Gross-Läswitz); ferner hat das Kloster die Zehnten von Mazen (Maaserwitz), Jankovici (Jenkau), Janovici (Gr.-Jänowitz, vergl. No. 323) juxta Dunino (Dohnau), Krajevo et parvum Krajevo (Ober- und Nieder- Crayn), Polkovici (Bellwitzhof), Helimec (Kolbnitz), Dobren (? vergl. o. 177 Dobrennici), Brochlevici (Brechelshof), Gneginiz (Kniegnitz) bei parvum Maluzc (Malitsch), villa Cesconis (nicht Lesconis, wie Büsching hat), camerarii de Luzobok (vergl. Worbs 75), Preduchno (Brethen? nach Worbs Vermuthung 80), quod Gran habet, Oprovo (Opperau), Zlauno bei Liegnitz (die Schleifhäuser, vergl. Worbs 141) quicunque araverit ubi modo aratura ducis est, decimam de Zkalica in villa Helmberti quam nos contulimus altari St. Katerine, sortem Ulrici Suevi de Legniz et sortem Radomili (vergl. hierzu Büsching 96), Molovici (Maltsch), Sifridovici (Seifersdorf bei Guhrau), Wroblino (? Worbs 140) juxta Vin (Vinc Winzig Worbs 140), circa Zlup (Schlaup) villa Stanislai, die Zehnten von Jarozlaw zwischen Hotzenplotz und Stradune bis zur Oder, wo Bisch. Jaroslaw für die von Pforta ein Kloster zu bauen angefangen hatte, auf welches jedoch diese bei dem Tode des Bischofs zu Gunsten von Kloster Leubus verzichtet hatten (vergl. o. No. 76), ferner die villa des Martin Zemeniz Wroblino que inter hos terminos non continetur (Ziemientzitz Kreis Gleiwitz?). Zur Jakobskirche gehören die Zehnten von Glynane (Gleinau), Scukovici (Worbs 122), der Antheil Zlaucovo bei Cozi. Zur Johanneskirche (in Städtel Leubus): Conare (Kunern bei Winzig), Borassici vel Panka quod idem est (Gross-Pantken), Mocidilniza (Mönch-Motschelnitz), Balek (Belkawe), Kazer (vergl. o. Nr. 77). Zur Peterskirche in Breslau: der Zehnte von Pozarisch (Poseritz) mit seinem Umkreis und der Antheil von Zoravino (vergl. o. Nr. 77), welchen Antheil Mycora der Peterskirche übergab, wozu der Bischof den Zehnten fügte, der zur Präbende des Vincenz gehörte, welcher durch den von Grobica (Grabhof bei Wohlau, Worbs 72) entschädigt wurde. Auch schenkte der Bischof den Zehnten von 12 Hufen in villa Tyslini (Deichslau) der Marienkirche in Uyazd (Moys bei Löwenberg), als er diese weihte. Z. Herzog Heinrich und Heinrich s. Sohn, Viktor Dekan, Jakob Archidiak., Egid. Scholast., Egid. Can. und Kanzler, Alard Abt v. St. Vincenz, Witozlaw Abt v. St. Maria, und die Kastellane Stephan v. Bolozlavez (Bunzlau), Zobezlaw v. Breslau, Predzjaw v. Glogau, Peter v. Liegnitz. Büsching 63. Unecht nach Zeitschrift V. 205 ff. Das Original Staatsarch. Leubus 21 muss vor dem Schiedssprüche des Legaten Wilhelm von Modena 1235 (unten No. 479) angefertigt worden sein, die Handschrift erinnert sehr an die des ältesten Leubuser Kopialbuchs. Die Siegel des Bischofs und des Kapitels sind schwerlich echt. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.
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